Die 3 vielseitigsten Gewürze in meiner Küche
Jeder Einzelne von uns benutzt tagtäglich Gewürze: Sei es in der Küche beim Kochen oder vielleicht beim Vorbereiten eines speziellen Getränks! Neben ihrem oft einzigartigen Geschmack, haben Gewürze aber noch viel mehr zu bieten. Das Wort Gewürz ist eher ein Überbegriff und ein Gewürz kann zum Beispiel aus den Blättern, Samen, Rinde oder Wurzeln einer Pflanze gewonnen werden. Das Geheimnis der Gewürze liegt oft in den ätherischen Ölen, die darin enthalten sind. Diese leicht flüchtigen Verbindungen sind oft für den Geruch, Geschmack aber auch für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich.
Gewürze in der Küche
Ich liebe Gewürze beim Kochen! Es ist, als könnte man durch den Griff in die Gewürzdose in fremde Länder reisen oder sich an Gerichte erinnern, die man einmal gegessen hat! Es sind diese typischen Geschmackserlebnisse, die wir mit den verschiedenen nationalen Küchen in Verbindung bringen. So erinnert mich die Frische der Petersilie und Minze (eher Kräuter als Gewürze) oft an die orientalische Küche und Knoblauch und Oregano an die mediterrane Küche. Das Geheimnis der Gewürze liegt aber oft woanders: nicht nur der Geschmack eines einzelnen Gewürzes ist ausschlaggebend, sondern oft die Kombination von mehreren Gewürzen liefern ganz einzigartige Geschmäcker, die uns einfach nur munden.
Gewürze in der Heilkunde
Hildegard von Bingen hat vor fast 1000 Jahren schon die Heilkraft der Kräuter und Gewürze erkannt. Nicht nur ihr Geschmack oder ihren Geruch machen Gewürze zu ganz besonderen Zutaten, sondern auch ihre oft heilende Wirkung auf unseren Körper. Dazu kommt auch noch, dass viele Gewürze Lebensmittel haltbarer machen, und den Menschen daher geholfen haben gesünder zu leben.
Vielleicht haben die Menschen es damals nicht so direkt erkannt, aber wenn man heute von einem evolutionären Standpunkt zurückschaut, kann man klar erkennen, dass Kräuter und Gewürze, durch ihren kumulativ gesundheitsfördernde Wirkung, den Menschen einen Überlebensvorteil gegeben haben. Zum Beispiel kann man durch die Nutzung von Salz Nahrungsmittel fast unbegrenzt haltbar machen. Oder mit Fenchel kann man Magenveschwerden bekämpfen.
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Wikipedia beschreibt die verschiedenen Funktionen der Gewürze und dazugehörige Beispiele wirklich gut:
- Konservierung der gewürzten Lebensmittel (Salz, Chili, Rosmarin)
- Anregung des Appetits durch Bitterstoffe (Bitterliköre, Rosmarin, Pomeranzenschale)
- Anregung der Verdauung durch Förderung der Magentätigkeit (Pfeffer, Salz, Essig)
- Hilfe bei Darmkrämpfen und Verhinderung von Blähungen (Fenchel, Anis, Kümmel)
- Verbesserung des Geschmacks von verdorbenen oder faden Lebensmitteln (Rosenwasser, Orangenblüten)
- Ergänzung und Verstärkung des Geschmacks von wenig aromaintensiven Gerichten (Glutamat, Vanille, Butter)
Kurzfristige Wirkung und längerfristige Effekte von Gewürzen auf den menschlichen Organismus. Zum Beispiel:
- Anregung der Bildung von Gallenflüssigkeit, Förderung der Fettverdauung (Zwiebel, Knoblauch)
- Günstige Wirkungen auf die Darmflora (Ingwer, Knoblauch)
- Aphrodisierende Wirkung, Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems (Nelken, Chili, Ingwer, Kakaobohnen)
- Förderung der Konzentration, aufmunternd (Kakaobohnen, Kaffeebohnen, Guaraná, Colanuss)
- Entspannung, Beruhigung, Einschlafförderung (Salbei, Muskat)“
Wie viele von Euch benutze ich jeden Tag Gewürze. Das fängt morgens beim Kaffee schon an und hört gegebenenfalls abends kurz vor dem Schlafen gehen auf. In diesem Beitrag möchte ich dir deshalb meine 3 vielseitigsten Gewürze in meiner Küche vorstellen!
Kümmel
Kümmel steht bei mir an allererster Stelle: dieses Gewürz kann ich aus meiner Küche nicht mehr wegdenken. Ich benutze ihn vorwiegend als gemahlenes Pulver oder als ganze Samen. Kümmel ist auch ein wesentlicher Bestandteil verschiedener nationalen Küchen. In der indischen Küche ist Kümmel ein Basis Gewürz, das fast in jedes Gericht gegeben wird. Der Zauber vom Kümmel in der indische Küche liegt jedoch bei seiner Kombination mit anderen Gewürzen wie gemahlenen Koriandersamen oder Zimt. Man schmeckt den Kümmel nicht direkt heraus, merkt aber, dass er fehlt wenn er vergessen wird. So kommt Kümmel in die meisten geschmorten Curries, aber auch in spezifische Kümmel Gerichte wie „Jeera-Chicken“ (Jeera = Hindi für Kümmel). Ich habe letztens ein Fusion-Rezept auf Pinterest gefunden und ausprobiert und es war eins der besten gegrillten Hähnchen, die ich je gegessen habe: Hähnchen mit einer Limetten-Kümmel Marinade. Auch in der lateinamerikanischen Küche ist Kümmel nicht mehr wegzudenken. Aber man muss nicht so weit reisen, um in den Genuss von Kümmel zu kommen. Auch in der österreichischen Küche wird Kümmel sehr häufig verwendet. Bekannte Anwendungen sind zum Beispiel bei dem traditionellen Schweinsbraten oder in einem Krautsalat.
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Kümmel kann aber auch viel mehr als nur gut schmecken: er wird seit jeher in der Heilkunde als Mittel gegen Magenbeschwerden eingesetzt. Seine ätherischen Öle wirken krampflösend und gegen Blähungen, ähnlich dem Fenchel und Anis. Dies könnte wiederum erklären, wieso Menschen Kümmel so gerne essen: er ist verdauungsfördernd bei schwerem Essen wie Schweinefleisch oder Kohl. Sicherlich verdauungsfördernd ist auch ein Kümmelschnaps 🙂
Chili
Ähnlich dem Kümmel ist Chili auch eine Basis Zutat in vielen Küchen wie der indischen oder südamerikanischen. Der Begriff Chili wird oft als Überbegriff für viele verschiedene Arten scharfer Früchte verschiedener Paprika Sorten verwendet. Ich verwende ihn meist als Pulver oder Flocken, obwohl ich in letzter Zeit auch gerne Chilifäden wegen ihres appetitlichen Aussehens benutze. Chili wird in der deftigen aber mittlerweile auch in der süßen Küche verwendet, wo er sich zum Beispiel ausgezeichnet mit dem Kakao paart. Ich selber benutze ihn auch manchmal in Gebäck und Kuchen: man schmeckt ihn nicht heraus aber er wärmt den Gaumen und unterstreicht verschiedene andere Zutaten wie Cardamom oder Vanille. Am liebsten fast sind mir aber verschieden Chili Soßen (solange sie nicht zuviel Zucker enthalten). Meine Lieblings-Kombination ist eine Chili-Knoblauch Soße, die ich fast in allem verwende oder sogar eine mildere Version wie Tabasco oder Cholula Hot Sauce (Affiliate Links). Aber meistens mache ich sie mir selber, obwohl ich schon so manche Fehltritte hinter mir habe, was die Schärfe angeht 🙂
Was die Nutzung von Chili für die Gesundheit angeht, gibt es mehrere Ansätze: Der Hauptwirkstoff in Chilis heißt Capsaicin und wird hauptsächlich für seine schmerzlindernde Wirkung benutzt. Chili enthalten, wie viele Paprika Sorten, viel Vitamin C und Antioxidantien. Es ist auch nachgewiesen, dass Chili Nahrungsmittel und Gerichte länger haltbar machen, weil es gezielt Mikroben und Pathogene fernhält beispielsweise ihr Wachstum inhibiert. Capsaicin wird aber nicht nur wegen dieser Wirkungen benutzt, sondern wird auch als Waffe eingesetzt. Heutzutage ist der gängigste Gebrauch der Einsatz im Pfefferspray.
Ob Chilis auch eine Wirkung auf Blutwerte wie „schlechten“ Cholesterol oder Blutzuckerwerte hat, oder ob es eine Rolle bei der Bekämpfung von Krebs spielen kann, ist derweil noch ungeklärt. Es gibt dazu widersprüchliche Studien.
Zimt
Last but not least: Zimt. Ich benutze jeden Tag Zimt! Für mich ist es nicht nur ein typisches Weihnachtsgewürz, sondern aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zimt besteht aus der getrockneten Rinde bestimmter Zimtbäume. Er wird vorwiegend als Pulver verwendet, aber auch als typische Stange. Ich dachte immer, dass Zimt eher in der süßen europäischen Küche seinen Platz hat, aber, ähnlich dem Kümmel, ist Zimt auch ein Basisgewürz der indischen Küche. Auch ähnlich dem Kümmel schmeckt man den Zimt nicht direkt heraus, aber er gehört zu der Geschmackskombination, die für den typisch indischen Geschmack verantwortlich ist. Hierzulande wird Zimt hauptsächlich in Süßspeisen verwendet, und am meisten während der Weihnachtszeit in leckeren Keksen oder Glühwein. Ich persönlich benutze Zimt jeden Tag in meinen Kaffee, ein Trick, den ich in Costa Rica gelernt habe. Beim Kaffee kochen eine Prise Salz und eine Prise Zimt zum Kaffeepulver geben und aufgießen. Das Salz neutralisiert die Bitterstoffe und der Zimt rundet den Kaffeegeschmack ab, ohne aber zu dominant zu sein.
Ob Zimt einen Effekt auf den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte hat, ist noch nicht zweifellos geklärt – sicher ist aber dass Zimt seit Jahrtausenden benutzt wird und dass ihm auch zum Teil eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird 🙂
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