Saftiges Osterbrot
Als nächsten Beitrag für die Oster-Themenwoche will ich euch ein traditionelles Rezept aus Österreich näher bringen: das Osterbrot. Dieses Gebäck findet man rund um Ostern nahezu überall. Ich persönlich liebe Osterbrot: mit etwas Butter und einer fruchtigen Marmelade zum Frühstück oder sogar pikant belegt mit herzhaftem Osterschinken..hmmm! Ich freu mich schon 🙂 Für dieses Rezept gilt wieder ein Dankeschön ans Ether, da es durch viel Recherche und Vergleiche entstanden ist!
Es gibt viele Rezepte zum Nachkochen, und zig Regeln an die man sich halten soll wenn man mit Hefe arbeitet. Arbeiten mit Hefe ist nicht kompliziert – wenn man einige Regeln beachtet..aber wieso eigentlich? Hier ein paar Tipps von mir, einer Biochemikerin die jahrelang im Labor mit Hefe gearbeitet hat.
Zucker, Zeit und wohlige Wärme.. das sind die Schlagwörter – aber wieso?
Die Bäckerhefe/Bierhefe, oder Saccharomyces cerevisiae, ist ein einzelliger Pilz oder eben eine Hefe. Der Name Saccharomyces heißt übersetzt „Zucker-Pilz“, cerevisiae kommt vom lateinischen Wort für „Bier“. Dies bringt mich direkt zu meinen Tipps:
- Hefe braucht Zucker um zu arbeiten! Zucker ist ihr Futter! Hefe ist sehr flexibel und kann mit verschiedensten Zuckerquellen arbeiten, sei das Backzucker, Mehl, Milchzucker etc. 🙂
- Hefe braucht Zeit: Hefeteige müssen eine Zeit lang gehen – aber wieso? Hefe, ob trocken oder im Würfel, braucht Zeit um „in Fahrt“ zu kommen so zu sagen – als würde sie aus dem Tiefschlaf aufwachen. Hefe kann fühlen wenn ihr Umgebung sich ändert, unter anderem wenn Zucker in der Nähe ist, den sie zum Überleben braucht. Hefe verwandelt Zucker nämlich grob gesehen zu Kohlendioxid oder Alkohol (was wiederum den Teig durch Bläschenbildung aufgehen läßt).
- Hefe braucht wohlige Wärme! Hefe ist sehr robust und kann bei verschiedensten Temperatur in der freien Wildbahn überleben. Ideal arbeitet sie aber bei einer Temperatur zwischen 25 und 30°C, weshalb in den Rezepten auch oft steht, daß man den Teig an einem warmen Ort gehen lassen soll. Je kühler der Ort desto langsamer der Prozess. Es ist aber auch wichtig zu wissen, daß bei der Verarbeitung der Hefe auch darauf geachtet werden soll nicht zu warme Zutaten zuzufügen, sonst stirbt die Hefe nämlich.
Also wenn ihr auf diese 3 Sachen achtet, dann wird euch jeder Teig gelingen. Aber jetzt zu dem Osterbrot Rezept. Zuerst das Mehl, Trockenhefe, Zucker und Vanillezucker mischen („Hefefutter“). Die Milch mit dem Sauerrahm und der Butter handwarm erhitzen (das wird teils „Futter“ teils „wohligen Wärme“ sein). Alle Zutaten vermischen und dann die verquirlten Eier zugeben. Ich habe am Ende noch ein bißchen Zitronenabrieb und Rumrosinen dazu gegeben. Den Teig abgedeckt ca eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen („Zeit“).
Bei dem nächsten Schritt scheiden sich die Geister: nachdem der Teig gegangen ist, kneten ihn manche Leute noch einmal gut durch. Ich persönlich mache das nicht. Es hängt aber von den persönlichen Vorlieben des Bäckers oder der Bäckerin ab: wer einen grobporigen fluffigen Teig mag, der soll den Teig nicht kneten und gleich in den Ofen geben. Wer aber einen kompakteren, feinporigeren Teig mag, der soll noch einmal kräftig zulangen und den Teig erst nachher backen.
Den Teig bei 180°C ca 60-80 Min zugedeckt backen und nur die letzten 10-15 Minuten die Abdeckung abnehmen, damit die goldene Farbe sich entwickelt. Et voilà 🙂
Einkaufsliste:
- 250 g Mehl
- 1/2 Packung Trockenhefe
- 37,5 g Zucker (davon 1 Päckchen Vanillezucker)
- 3 g Salz
- 100 ml Milch
- 50 g Sauerrahm
- 25 g Butter (oder mehr 🙂
- 2 Eier (1,5 für den Teig, den Rest zum Bestreichen)
- (Zitronenabrieb)
- (Rumrosinen)